Musikantenstammtisch feiert Einjähriges

Monatliche Sitzweil im Gasthaus „Zum Schmidbauer“ ist inzwischen ein SelbstläuferText und Foto von Georg Thurnreiter. Wenn Wirt Sepp zur Gitarre, Harmonika, Trompete oder Bariton greift, ist er meistens nicht allein.

Der Musikantenstammtisch ist angesagt – und der Sepp hängt sich dran, wenn er gerade Zeit hat und wo gerade eine Stimme fehlt. Ja, die Zeit „muss“ er sich nehmen, denn in seinem musikantenfreundlichen Wirtshaus geht’s da meist rund. Seit einem Jahr treffen sich hier jeden ersten Donnerstag im Monat gegen 20 Uhr Musiker aus der Region um ihrem Hobby zu fröhnen. Sepp Bauer ist ein „alter Musikant“, der schon seit seinem 12. Lebensjahr musiziert und bei vielen Kapellen mitgewirkt hat, am längsten bei den legendären „Waidla-Buam“. Da hat er natürlich gleich Ja gesagt, als ihm Andi Fuchs, der im August 2013 aus Wörthsee nach Innernzell gezogen ist, und selbst schon mehrere Stammtische „aufgezogen“ hat, vorgeschlagen hat beim „Schmidbauer“ einen Musikanten-Stammtisch zu gründen. Man hat einige Musiker angesprochen, die Mund-zu-Mund-Propaganda gab's gratis und – „auch das 'Arberwoid-Radio' hat ohne unser Zutun darauf hingewiesen“, freute sich der Organisator.

Jetzt kommen schon um die 20 Musiker, 6 bis 7 im Schnitt, um gemeinsam zu musizieren und zu singen. Dabei geht es um's Zusammenspiel, „wies ein jeder kann“ und nicht um Perfektion. „Jeder Musikant ist willkommen, ob Anfänger, Fortgeschrittener oder gar Profimusiker“, und natürlich genauso die Zuhörer. Denn der Applaus ist der einzige „Lohn“ für die Musikanten, wenn nicht der Sepp da und dort eine Maß spendieren würde und – der Eintritt ist frei!

Da kommen sie alle gerne – Musiker wie Zuhörer – und musizieren und singen was das Zeug hält. Aus Haus i.W., Innernzell, Eberhardsreuth, Furth, Kirchberg, Perles-reut und Tittling, Feriengäste wie Einheimische. Und das Repertoir reicht vom bayerischen Volksgut über allgemeine Volkslieder bis hin zu beliebten Schlager. Stimmt eine/r ein Stückl an, greifen die anderen schon zu ihrem Instrument und stimmen ein – ohne Noten und Verstärker, versteht sich! Und der Andi muss manchmal „scho bremsen“: Lasst die anderen auch mal wieder spielen .Die andern, das sind z.B. die „Bründl-Musikanten“, die mit zwei Akkordeons, Bariton und Trompete schon seit über 10 Jahren gemeinsam auftreten. Die Manuela, der Sepp, die Christa und der Seppi sind eingefleischte „boarisch-böhmische“ Wirtshausmusikanten. Übrigens, ihren Namen haben sie von der heimischen „Bründl-Kapelle“ bei Witzmannsberg. An deren Heilquelle soll eine blinde Grafentochter wieder sehend geworden sein, erzählt die Sage. Über 125 Stückl können sie „auswendig“, ja schon blind oder im Finstern, und eine eigene CD haben sie schon vor vier Jahren aufgenommmen: „Echt boarisch-böhmisch“. Der Seppi, ein Sproß der früher bekannten „Engl-Familie“, hat auch ein besonderes Instrument dabei – eine Trompete im Taschenformat. Aus Perlesreut kommen regelmäßig Anton Fruth und Hannelore Stockinger, die mit Max Ranzinger als „Perlesreuter Wirtshausmusi“ bekannt sind, aber auch bei der Stubnmusi, bei der Blemusi mitmusizieren. „Gebm touts uns scho länger“, beschied Hannelore die Frage, wie lange man schon zusammenspiele, seit zwei Jahren aber habe man sich einen Namen gegeben. Und heute haben sie auch eine „Zuagroastn“ dabei: Günther Bruland kam vor 35 Jahren aus Ahlen/Westfalen zum Urlauben in den Bayer. Wald, seit einem Jahr hat er sich fest in Haus i.W. Niedergelassen – und übt als früher Tanzmusiker fleißig mit der Steyerischen. Doch in sein „auf der Reeperbahn“ stimmen alle gerne mit ein. So auch Karl Gruber aus Deggendorf, der bei den „Innernzeller Spitzbuam“ mitspielt, oder Richard Seider, ein „Thurmansbanger Quax“, der viele Jahre mit seiner Musik durch die Lande tingelte.„Wer kennt den“, fragt der Kriegl Sepp, und schon spielen sie wieder auf. Ob Waidlermarsch, Mia san vom Woid dahoam, Wo der Wildbach rauscht, Schönes Osttirol, Gamsgebirg oder a Walzer „für's Enkerl“, den Manuela komponiert hat - „ja, so wias damals war, wird’s nie wieda sein“ stimmen auch die fleißig applaudierenden Zuhörer ein – und so mancher ist schon zum Stammgast geworden.

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